Wassergewinnung in Essen-Überruhr nutzt die Sonne zur Trinkwasseraufbereitung

Kleiner Knopf mit großer Wirkung. Genau der war es, der jetzt zum Start der neuen Photovoltaikanlage auf dem Dach der Wassergewinnungs­anlage in Essen-Überruhr gedrückt wurde. Passend zum Termin schien auch die Sonne und der erste Solarstrom konnte sofort in das haus­eigene Stromnetz eingespeist werden. Die Wasseraufbereitungsanlage, der Wassergewinnung Essen GmbH, ein Gemeinschaftsunternehmen der Stadtwerke Essen und der GELSENWASSER AG, gehört seit ihrer Fertigstellung im Jahr 2016 zu den modernsten Anlagen in Europa. Dazu Tobias Grau, kaufmännischer Geschäftsführer der Wassergewinnung Essen GmbH: „Die hervor­ragende Trink­wasserqualität ist für uns selbst­verständlich, nun ver­stärken wir zusätzlich unser Engagement für die Umwelt. Der Sonnen­strom fließt komplett in den Wasseraufbereitungs­prozess. Über 91 Tonnen CO2-Emissionen erspart unsere neue Photo­voltaikanlage so der Umwelt jedes Jahr.“ Wie das Unternehmen mit­teilte, soll es dabei aber nicht bleiben. Schon jetzt denkt man über mög­liche Erwei­terungen nach. „Vorher wollen wir aber erste Erfahrungen mit der fast 1.000 m2 großen Anlage sammeln. Strom aus Sonnenkraft und Wasser aus der Natur passen hervorragend zusammen. Wir sind zuver­sichtlich für die weiteren Schritte“, so Gregor Langenberg, Werkleiter der Wasser­gewinnung Essen GmbH. 

Wasser für rund eine Millionen Menschen kommt aus Essen-Überruhr
Ganz wird man die benötigten Strommengen nicht durch Solarstrom ersetzten können. So haben schon die Pumpen, die das Wasser für Essen auf die rund 1.800 Kilometer lange Reise durch das Rohrnetz schicken, einen großen Stromverbrauch. In Essen-Überruhr wird das Trinkwasser für ganz Essen und auch für angrenzende Bereiche verschiedener Nachbarstädte aufbereitet. Rund eine Millionen Menschen erhalten von hier ihr Trink­wasser. 

Die besten Aussichten für die nächsten Tage. Mit bis zu 15 Sonnen­stunden am Tag laufen dann die Solarmodule auf Hochtouren. Da hat man viel Zeit um Erfahrungen zu sammeln für die Realisierung einer möglichen weiteren Ausbaustufe. Viel Sonne auf der einen Seite, Trockenheit auf der anderen Seite. Sorgen, dass das Wasser bei der zunehmenden Trockenheit knapp werden könnte, haben die Wasser­experten nicht. „Persönlich nachdenklich macht uns der Klima­wandel schon. Daher wollen wir mit unseren Möglichkeiten einen Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen leisten und sei es auch ein noch so kleiner erster Schritt“, erläutert Tobias Grau abschlie­ßend, der bei den Stadtwerken Essen auch für die Finanzen verantwort­lich ist. 

Solarstrom für die Wasseraufbereitungsanlage in Essen-Überruhr. Auf einer Fläche von rund 1.000 m2 sorgen jetzt 608 Solarmodule für Strom aus der Natur. Der Solarstrom wird vollständig in das hauseigene Stromnetz eingespeist und zur Trinkwasseraufbereitung genutzt.